Lehrer im Praktikum bei der Deutschen Bahn
In den Herbstferien hatten zwei Lehrkräfte vom BSZ Schkeuditz der Berufsausbildung EisenbahnerInnen im Betriebsdienst die Möglichkeit ein Praktikum bei der Deutschen Bahn zu absolvieren. Dabei wurden verschiedene Bereiche des Bahnbetriebs durchlaufen.
TAG 1
Den Anfang machten wir bei DB Cargo in Dresden. Bei einem Ausbilder von DB Cargo bekamen wir zunächst eine praktische Einweisung in eine Elektrolokomotive. Dabei wurden technische Besonderheiten der Lokomotive besprochen sowie der Ablauf beim Vorbereiten des Triebfahrzeugs auf den Einsatz durchgeführt.
Im Anschluss durften wir den Ausbilder bei einer Rangierleistung begleiten. Wir konnten aus nächster Nähe betriebliche Abläufe miterleben. Bei der Rangierleistung handelte es sich um den Transport von gefährlichen Stoffen, die nicht ohne Weiteres auf der Straße transportiert werden dürfen, was uns ein wichtiges Einsatzgebiet der Bahn vor Augen führte.
Zum Ende des Tages zeigte uns der Ausbilder von DB Cargo noch einige Besonderheiten an Güterwagen, was uns wichtige Erkenntnisse für die Unterrichtsvorbereitung lieferte.
TAG 2
Den zweiten Tag absolvierten wir bei DB Regio in Leipzig beim Ausbildungsfachkoordinator für die Triebfahrzeugführer. An diesem Tag wartete ein besonderes Highlight auf uns:
der Fahrsimulator |
Was wir nicht wussten, dass wir dort ein paar unserer Auszubildenden treffen würden. Das war eine tolle Überraschung für uns. Wir konnten miterleben, wie gut sich unsere Azubis im Simulator schlugen, bevor wir dann selbst auf den heißen Stuhl durften. Wir machten die Erfahrung, mit wie vielen Informationen ein Triebfahrzeugführer umgehen muss und wie viele Handlungen des Triebfahrzeugführers nötig sind, um einen Zug sicher zu fahren. Im Anschluss an den Simulator fuhren wir dann, jeder einzeln, im Führerstand des RE50 von Leipzig nach Dresden mit. Damit hatten wir die Möglichkeit nach der Fahrt im Simulator, direkt die reale Fahrt bei einem erfahrenen Triebfahrzeugführer mitzuerleben.
TAG 3
Am dritten Tag stand ein Rundgang durch die Betriebszentrale in Leipzig an. Von der Betriebszentrale aus koordinieren die Fahrdienstleiter den Bahnbetrieb.
Wie man auf dem Bild sehr gut sehen kann, müssen auch die Fahrdienstleiter mit einer Fülle von Informationen umgehen. Ein Bezirksleiter der Deutschen Bahn vermittelte uns viele interessante Informationen zum Elektronischen Stellwerk, der Zuglenkung sowie zum Umgang mit Störungen im Bahnbetrieb. Auch an diesem Tag trafen wir ein bekanntes Gesicht von unseren EiB-Azubis, dieses Mal bei der praktischen Arbeit als Fahrdienstleiter. Und auch an diesem Tag durften wir uns auf den heißen Stuhl vor dem Simulator setzen, Fahrstraßen bilden und im Bahnhof rangieren.
TAG 4
Am vierten und letzten Tag fuhren wir nach Torgau, um dort eine Einweisung in das mechanische Stellwerk zu erhalten.
Hier wird noch mit konventioneller Technik gearbeitet. Der dort zuständige Bezirksleiter nahm sich für uns viel Zeit und erklärte uns die wesentlichen Funktionen der alt bewehrten Technik. Unter anderem bekamen wir eine Einweisung in das konventionelle Bilden von Fahrstraßen, was eine wichtige Voraussetzung für den sicheren Bahnverkehr ist. Wir legten unter Anleitung Weichenhebel um, sahen wie Signale gestellt und Fahrstraßenhebel festgelegt werden. Auch die Kommunikation zwischen Fahrdienstleiter, Weichenwärter und Fahrwegprüfer war für uns sehr interessant mitzuerleben. Wie an den beiden Tagen zuvor hatten wir erneut die Möglichkeit, einen unserer EiB-Azubis bei der praktischen Arbeit anzutreffen. Wie die Tage zuvor wieder eine tolle Überraschung.
Für uns Lehrkräfte vom BSZ Schkeuditz waren das tolle Tage mit viele interessanten Eindrücken und praktischen Erfahrungen. Auch wenn wir nur an der Oberfläche des Bahnbetriebs kratzen konnten, ist uns dennoch klar geworden, wie Komplex der Bahnbetrieb ist und wie viele Rädchen passgenau ineinander greifen müssen, um einen Zug überhaupt sicher fahren lassen zu können. Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Mitarbeitern der Deutschen Bahn für Ihre offenen Umgang mit uns bedanken. Sie haben es uns erst ermöglicht, die Strukturen und Abläufe des Bahnbetriebs direkt kennenzulernen.
Bent Reißmann
Norman Koschker